Gestern Nachmittag, gegen 16.00 Uhr. Lipsiusbau auf den Brühlschen Terrassen, Dresden.
Zwei hoch gewachsene adrette Personen betreten die Kunsthalle. Dunkles Haar, alabasterfarbene Haut, grazile Gesichtszüge. Einige Zeitgenossen mutmaßen über deren Ähnlichkeit. Wilde Theorien über ein Entzweien der vermeintlichen Geschwister in ihrer Kindheit wird jüngst immer wieder diskutiert.
Ein Hauch kosmopolitärer Eleganz durchweht die Ausstellung. Das Schnappen ihrer Krokodil und Pailletten besetzter Sandaletten, warmherziges Kichern über die Prüderie der Zwanziger, verbotenes Berühren der Statuetten. Kaum ein Besucher kann sich ihrem Bann entziehen.
Am Denker vorbei, durch Séparée geflüchtet, immer im Auge der Kameras, entschwinden die Hoheiten über Wendelstufen in die Bildhauerwerkstatt, eine kreative Enklave der Anonymität. Unerkannt dürfen die jungen Herrschaften hier ihre irdischen Züge erkunden. Aus Lehm formen sie kleine Skulpturen, die, wurde ihnen erst einmal Leben eingehaucht, den Auserwählten zum Erlangen der Weltherrschaft dienen werden.
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1 Kommentar:
das muss ja ein ereignis gewesen sein!! ein moment, der die zeit still stehen lässt. ich bin gespannt auf die reaktionen des internationalen feuilletons und der boulevardpresse.
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