Montag, August 30, 2004
Die Ankunft
Nach etwa 32 Stunden Reise- wir haben in Bangkok den Anschluss verpasst, dafuer aber ein Hotel bekommen- kamen wir endlich in Sydney an. Hochgespannt auf den unbekannten Professor der uns vom Flughafen abholen wollte, stellten wir uns erst mal an drei verschiedenen Schlangen an, um unser Visum zu erlangen, unser Gepaeck zum tausendsten mal auf unerlaubte Essensmaterialien untersuchen zu lassen und um ueberhaupt voanzukommen. Endlich die Glastuere durchschritten, liessen wir unsere Vorstellung des Unbekannten nochmals Revue passieren, doch kaum die Halle betraten, kam uns ein sehr freundliches und besorgtes Hello, how are you ... entgegen. Wir wurden dann durch unsere neue Stadt gefahren, zu unserem Hostel gebracht und zur Kroenung des Tages direkt an den Pazifik geschleppt und zum Cappuccino eingeladen. Waeren da nicht diese unglaubliche Muedikgeit und dieses Ausgesetztsein einer neuen Sprache, welche mein Gehirn angesichts der so lange zurueckliegenden sie nicht gesprochenen Zeit als fuer tot erklaert hatte, gewesen, ich glaube ich waere vor Freude schier in Traenen ausgebrochen. Vor uns lag ein tiefblauer Ozean umsaeumt von feinem Sandstrand und Klippen, hell erschienen von der Fruehlingssonne Australiens...
Der Flug
Stunden um Stunden vergingen in der Luft. Und nach etwa sieben trat die Langeweile ein. Konnten wir uns anfangs noch an den bunten asiatischen Gewaendern der Stuardessen ergoetzen, fiel uns nach und nach auf, dass ihr ueber das ganze Gesicht reichende Laecheln sich in ein Hoenisches, Hasserfuelltes verwandelte, sobald man ihr -natuerlich reines- Englisch nicht verstand, und wollte man mal mehr haben als einem Angeboten wurde, verwandelten sich ihre Haare in Schlangen. Und dann ertoenten die Warnsignale, die Anschnallzeichen leuchteten rot auf und das Flugzeug geriet ins Schwanken. Gerade als ich mich daran erfreut hatte mal ein Gewitter von oben zu betrachten- die einzelnen Wolken leuchten am tiefscharzen Himmel auf wie Kristallkugeln von Wahrsagerinnen- wurde ich zur Handlung gezwungen. Die Luftloecher bekamen dem Magen des anderen Babycakes ueberhaupt nicht gut, und um den vor uns Sitzenden den warmen Mageninhalt meiner Nachbarin zu ersparen, hastete ich eiligst zu den Medusen Wasser holen und suchte im Handgepaeck nach den Drogen. Alles ueberwunden und vom seichten Geplapper des Fernsehers eingelullt schlummerten wir Bangkok entgegen.
Sonntag, August 29, 2004
Der Abflug
Nun, es war alles gepackt. 20 kg erlaubte Lebensgueter, die sowohl zum ueberleben als auch als Erinnerung an das zurueckgelassene Leben dienen sollen. 20 kg, die es mir nicht ermoeglichen, meine Joggingschuhe mitzunehmen ( dafuer aber 5 paar andere Schuhe), 20kg, die auch keine Buecher oder Vichyreserven dulden. Und dann der Abschied von den Familien am Bahnhof, kurz zuvor noch die Thromboseprophylaxe erhalten. Der Goldling springt vom Zug ab und zurueck bleiben die Babycakes, die nun noch Stunden am Flughafen verbringen muessen . Erst mal im Flugzeug sitzend waehnt man sich den Wolken nah, freut sich auf das flaue Gefuehl im Magen beim Abheben des Luftgefaehrtes und fuehlt sich einem Vogel gleich. Was aber wenn der Vogel am Boden feststeckt? Technische Probleme nennt man das bei Flugzeugen.
Abonnieren
Posts (Atom)