Sonntag, Juli 31, 2005

Herr K. hat zur Zeit so gar keine Lust auf irgendetwas. Er will nicht lernen, er will nicht famulieren. Er mag seine Haare nicht, scheint keinen Appetit mehr zu haben, kränkelt seit einer Woche mit kratzendem Hals und Hustenschmerzen peribronchilär. Auch klagt er über Schlafstörungen die sowohl den Einschlaf als auch den Durchschlaf betreffen. Seine Träume sind stets wirr und surreal. Und er wacht noch nicht einmal wie sonst mit einem Lächeln auf seinem Gesicht auf. Objektiv gesehen könnte man sagen Herr K. durchlebe eine temporär depressive Phase. Objektiv betrachtet.

Samstag, Juli 30, 2005

slub

Nun befinde ich mich zum ersten mal in einer Bibliothek um was zu lernen. Ich habe den Liebling begleitet, der seine Hausarbeit fertig schreiben muss und dachte mir, ich könne dann ja auch meine Doktorarbeit vorantreiben. Aber es ist wie immer. Nun habe ich insgesamt vielleicht 4 Stunden was geschrieben und bin schon wieder voll geplättet. Und die Leute um mich herum nerven. Entweder sie haben einen Tick, wie etwa sich alle 15 Sekunden zu räuspern, oder sie schmeißen Wasserflaschen um. Gott sei gelobt, die Flasche war wenigstens zu, aber Wellington hat sich ganz schön erschreckt.
Der Liebling ist gegen meine lass-uns-nach-hause-gehen-bitten immun und nun harre ich der Stunden, dass die lieben anderen Hierlernenden bald wieder vorbeikommen und einen Kaffee trinken wollen. Oh je.

Donnerstag, Juli 28, 2005

temporäre schizoaffektive störung?

Manchmal sind es kleine Dinge, die einen wunderlich machen, anderen aber wahrscheinlich gar nicht auffallen. Gehen wir doch oft zu mehreren in die Mensa. Nun über das Essen dort lässt sich streiten, eigentlich ist es stets ungenießbar, aber Mensa ist ja mehr. Mensa ist Sozialkontaktstelle. Nur fragt man sich manches mal, was für Sozialkontakte man dort eigentlich trifft. Ich will mich ja nicht beklagen, aber, vielleicht ist es ja nur Zufall, in den letzten Tagen hat sich nie jemand mir gegenübergesetzt. Man kennt das ja zu Genüge. Päarchen lässt man sich selbstverständlich gegenüber sitzen. Oder beste Freunde oder Menschen die sich selten sehen. Oder aber man setzt sich nach Reihenfolge des Auftretens immer einander gegenüber bzw. beim Zutreffen sich gegenüber sitzenden Menschen nebenhin.
Doch diese allgemein gültigen Regeln scheinen außer Kraft zu treten, wenn ich involviert bin. Höhepunkt gestern: Der Liebling und ich treffen C. in der Mensa, gehen zu dritt zum Tisch. Der Liebling setzt sich C. gegenüber. T. kommt später dazu. Nun welchen Platz nimmt sie ein? Etwa den mir gegenüber? Weit gefehlt. Lieber selbst kein Gegenüber als mich.
Und da beginne ich mich zu fragen, ob das gerade alles Zufall ist, ich etwa überreagiere oder mich gar das alles nur einbilde. Es könnte ja sein, ich habe eine Realitätsverzerrung und eigentlich streiten sich die Leute darum mir gegenüber zu sitzen und ich blicke stets in mir vertraute Gesichter, die ich nur nicht wahrnehme. Vielleicht werde ich verrückt.

Montag, Juli 25, 2005

Vom Regen in die Traufe

Dachte ich doch, nach dem kardiologischen Desaster letzte Woche beim Praktikum könne es nicht mehr schlimmer und langweiliger werden, sah ich mich heute einem Hausarzt gegenüber, der mir die Allgemeinmedizin binnen einer Woche ans Herz legen soll. Der erste Schock traf mich, als ich das Praxisschild las. Neben seinem Namen und seinen Öffnungszeiten war da noch vermerkt er sei spezialisiert auf Homöopathie und Akupunktur.
Nun denn. Dagegen habe ich ja nicht grundsätzlich was, aber weshalb muss man die Leute eine halbe Stunde lang Sauerstoff einatmen lassen, was nun keinen langfristigen Effekt aufweisen wird, das aber Sauerstofftherapie nennen und den armen zumeist alten Menschlein viel Geld abknöpfen. Oder Blut abnehmen, mit UV-Strahlen beschießen und dann wieder reinfundieren, oder ein Wasser-Salz-Fussbad mit elektrischen Schwingungen? Angeblich soll das die Giftstoffe aus dem Körper via Füße ziehen. Und bei jedem Wehwechen schnell noch die Immunsystem aufbauende Homöopathische Schnelltinktur.
Bei zu hohen Fettwerten wird auch schon mal über die allgemeingültigen Empfehlungen eines Statins hinweggesehen, das Medikament mache ja so viele Nebenwirkungen. Mehrere Impfungen auf einmal? NIEMALS. Der Körper braucht doch Zeit.
Ja. Ich auch.

Sonntag, Juli 24, 2005

Freitag, Juli 22, 2005

autoinduzierte Amnesie

Eigentlich wollte ich gerade einen Blog über die letzte total sinnlose Woche schreiben und über den deprimierenden bzw. Ärgernis erregenden Wochenausklang heute, doch habe ich nun beschlossen, dass Verdrängen besser ist als Auslutschen und nun beabsichtige das ganze zu vergessen und mich meines Lebens zu erfreuen.

Mittwoch, Juli 20, 2005

petsolution

Anknüpfend an die dummen Katzen nun die endgültige Möglichkeit, sein Haustier abzuschieben. Denn wer kennt das nicht. Die neu gekauften Katzen verursachen Allergien, der frisch erworbene Hund beißt den Sprössling in die Nase und verursacht ewige Narben, die vom Quälgeist geforderten Hasen interessieren ihn nach dem ersten Stallausmisten nicht mehr.
Die Lösung sein unliebgewordenes Tier endlich loszuwerden, petsolution.

Dienstag, Juli 19, 2005

Zu Tode betrübt

Ich mag es ja so gar nicht, überhaupt nicht, nicht im geringsten. Ach, ich finde es ganz unverzeilich und unglaublich gemein. Ich ging gerade zum Bäcker, um an diesem Tag wenigstens etwas gutes zu mir zu nehmen und bestellte ein SCHOKOcroissant. Und wie enttäuscht bin ich nun, da das SCHOKOcroissant zuhause nach dem Auspacken nur noch ein banales gemeines garstiges Croissant war?

Montag, Juli 18, 2005

Katzen

Als ich mit dem Fratzling vor kurzem auf dem Balkon über das Leben philosophierte, da kam uns ein Wort in den Sinn, dessen Herkunft wir uns nicht einig waren, wurde es nun erst in der tierischen Bedeutung gebraucht oder in der menschlichen. Um welches Wort es sich handelt will ich lieber nicht verraten, aber weshalb ich das schreibe: auf unserer Recherche sind wir auf eine lustige Website gestoßen, die proklamiert man solle Sachen auf seine Katze legen und sie dann fotografieren. Also mir fallen da spontan ein Bus oder einen Panzer ein oder ein Zementmischer oder ein Kochtopf mit siedendem Wasser, aber schaut doch selbst rein .





Sonntag, Juli 17, 2005

Montag, Juli 11, 2005

Armand

Also ich weiß ja, dass bestimmten Minderheiten gewisse Eigenschaften zugeschrieben bzw. nicht mit in Verbindung gebracht werden. Aber eigentlich hatte ich nicht das Gefühl ich würde das nicht erfüllen. So kann ich doch meine Kommode selbst abschleifen und neu streichen, tapezieren, ja sogar Bauschutt schleppen oder stets alle Weinflaschen und andere fest verschraubte Behältnisse öffnen.
Doch heute scheinen mich meine Gene wieder einzuholen. Ich wollte mein Rad reparieren. Es hatte einen Platten und zwar nur vorne. Einfach also. Das dachte ich auch. Ich habe den Mantel mit extra Plastikdingern abgemacht, so dass man nicht den Schlauch gleich mit aufritzt. Dann habe ich mich an die Anleitung des Klebedings gehalten und nach Auffinden des einzigen Loches ebendieses verklebt. Und die Welt war gut. Solange bis ich mit dem Säubern des nun wieder schicken Rades fertig war und entdecken musste, dass die zuvor eingepumpte Luft innerhalb der halben Stunde des Schönmachens wieder entwich…
Ich hab´s so satt. Letztes mal als ich die Bremsen wechselte waren danach der Mantel aufgeritzt, weil sie danach zu tief angebracht waren. Vielleicht mag ja mein Rad mich nicht.

Sonntag, Juli 10, 2005

Tauben

Vor vielen Jahren, als die Rosen noch jung waren und die Lieblinge sich kennen lernten und ihre erste große Reise machten, waren sie von bestimmten Wesen dermaßen beeindruckt, dass sie über sie ein Gedicht verfassten. Nun, da Camus sich in seinem Blog mit Tauben beschäftigt, dachte ich als Hommage an die guten alten Zeiten veröffentliche ich das bisher verkannte Meisterwerk.


Weisheit

Ihr anmutig silbergraue
Geschöpfe Gottes.
Ratten der Lüfte.
Flink, flugs, frei.

Von der Muse geküsst
Seid ihr in die Welt geworfen
Uns zu verzücken.
Keck, klug, Krümel.

Euer Gefieder im Wind,
das Schlagen der Schwingen,
die Beinchen im Wasser.
Pluster, Pick, Plätze.

Baguette, Karotten, Wein,
Bohnen, Kuchen, Kugel
Ihr wisst was geil ist.
Gurren, Gacker. Gulp.

Yolinde, Gelb und Isis,
Aggression, Flucht und Wankel.
Die drei Grazien
Wasser und Wein

Öffne die Taube,
sie zeigt dir den Weg
Darm, Herz und Niere.
Dummheit.

Samstag, Juli 09, 2005

Der Abwasch

Wenn mein Mitbewohner spült, dann sieht das immer so aus:


Samstag, Juli 02, 2005

Legobibel

Zugegebenermaßen habe ich es ja nicht selbst entdeckt, aber ich wollte euch diese Möglichkeit der Erkundung der Bibelgeschichte nicht vorenthalten.

Freitag, Juli 01, 2005

Yoga

Heute bin ich seit langem endlich mal wieder zu meiner Yogastunde, gespannt welche lustigen Stellungen wir heute zu lernen haben und ganz voller Vorfreude auf unsere Guruschnecke. Bapsie bringt nämlich immer Räucherstäbchen mit, legt sphärische New Age Music auf und spricht in einer beruhigenden und entspannten Stimme, so dass man sogleich in Trance fällt.
Aber Pustekuchen. Heute war eine Vertretung da. Vielleicht hat er das ja heute zum ersten mal gemacht, ich hoffe es zumindest für ihn, aber ich war enttäuscht. Die Übungen waren langweilig und statt uns erst mal Zeit zu lassen um zu entspannen hat er in einem dermaßen schnellen Tempo uns atmen lassen, dass ich schon Angst hatte eine respiratorische Alkalose zu erleiden. Hechelatmung statt Pranayama, und Kylie Minogue und Shania im Hintergrund statt indischer Instrumentalität. Und da hat es auch nicht geholfen, dass er auf indisch gesungen hat. Er war noch nicht einmal adrett.
Nun ja, ich hoffe Bapsie kommt zurück. Aber die gründet gerade ein Yogazentrum, wer weiss ob die noch mal in ein unkoscheres Fitnessstudio zurückkommt.