Freitag, September 03, 2004
Die Wohnungssuche
Trotz des Jetlags, des Drangs nach Sightseeing und des Rufes des Pazifiks konnten wir dem Suendenbabel wiederstehen und machten uns eifrig an die Wohnungssuche. Unsere Vorstellungen waren klar. Ein kleines Schloss sollte es sein. Die Bediensteten moegen stets weisse Haeubchen tragen und schwarzweisse Kleidchen oder besser goldene Hotpants und sonst gar nichts. Der Garten sollte in einen Golfplatz uebergehen und Blick auf den Ozean gewaehrleisten, Philomene soll uns jeden morgen frische Croissants an Bett tragen und falls wir dann mal das Haus verlassen sollten, dachten wir es schicke sich Blumenkinder zu engagieren, die frische Lilien und Callablaetter auf unseren Weg streuen. Es sollte anders kommen. Die erste Wohnung (wir suchten ausschliesslich nach WGs in denen wir entweder jeder ein Zimmer haben koennten oder dem Preis entsprechend zusammen ein Zimmerchen uns teilen koennten) wurde von einem sehr netten Australier und seiner franzoesischen Freundin bewohnt. Er kochte gerade Quiche Lorraine als er uns empfing. Die Wohnung allerdings war Parterre und unser Zimmer kam eher einer Ueberdimensionalen Besenkammer gleich. Ein guter Anfang, aber wir wollten mehr. Die naechste Wohnung wurde von einem mysterioesen Amsterdammer Studenten beherbergt. Die Kueche stand voller Dreck und der Vermieter warnte uns vor den Kuechenschaben. Die dritte Wohnung war wunderschoen. Dielenboeden, Stuck an der Decke und ein sehr geschmackvolles Interieure. Der andere Babycakes fand es allerdings komisch, dass der Ende 30jaehrige Kuenstler sich auschliesslich mit mir ueber das Zusammenleben unterhalten wollte, waehrend sie von einem seiner Freunde ueber Weinhaltung zugelullt wurde. Und ich muss schon zugeben, er haette die Unterhaltung nicht unbedingt kniend auf dem Wohnzimmerboden mit mir fuehren muessen. Nun die anderen Wohnungen waren schlicht weg ein Disaster. Ein Paar, das in einer so kalten Wohnung wohnten, dass bildlich gesprochen einem die Eiszapfen zu erstechen drohten, und ein Haus voller trunkener wahrscheinlich englischer Traveller, die es noch nicht einmal fuer noetig hielten uns angemesen zu begruessen. Und wir muessen uns entscheiden, ob wir nun mit netten Menschen oder in einer netten Wohung wohnen wollen...
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