Vor drei Wochen oder so, als Wellington angekommen ist, da haben wir uns den Luxus gegönnt DSL zu bestellen. Nun haben wir eine Flatrate und surfen schneller denn je. Das ist gigantisch. Es bringt einem auch anderen Menschen nahe, so komisch das klingen mag. Und da meine ich nicht die dummen Chats in denen man mit wildfremden , seltsamen Sozialphobiekern seine intimsten Gedanken austauschen kann und nach Wunsch ein Treffen vereinbart, nein ich denke da schlicht und einfach an die Familie. Dank eines Messengers kann man sich ungezwungen treffen, reden und sogar Spiele spielen. Schach, Dame oder Billard. Und da wird sogar meine spielmufflige Mutter zur Spielernatur.
So trifft man sich heutzutage statt im Café um die Ecke eben mal zur Spielfigur im virtuellen Raum. Und da man ja sechshundert Kilometer voneinander entfernt wohnt scheint dies die billigere Alternative zu sein. Fraglich bleibt nur, wohin das letztlich führen wird. Wir haben sogar schon Pizza online bestellt und von dunklen Quellen war zu verlautbaren, dass sie sich diverse Einkäufe nur noch im Internet tätigen. Sogar die Lebensmittel. Was passiert dann mit dem Kleinhandel? Wo bleibt die freundliche Begrüßung Tante Emmas, die bucklige alte Frau vom Dorf meiner Großmutter, die schon seit Jahrzehnten ihren Laden hält?
Ich kann mich noch erinnern wie toll es als Kind war mit meiner Oma einkaufen zu gehen. Frau Linz, die nette Ladeninhaberin hat mir stets Meringuen geschenkt oder kleine Schockoladenpralinés. Omi hat derweil den neusten Tratsch des Dorfes erfahren und am Ende waren alle glücklich.
Wollen wir unserer Nachfolgegeneration diese Erinnerungen vorenthalten? Nicht dass ich jemals aktiv an der Schaffung einer Nachfolgegeneration beteiligt wäre…
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