Donnerstag, September 01, 2005
Deutsche Flügel
Durch die neuen Entwicklungen des billigen Fliegens hat sich nun auch Herr K. endlich ein Ticket besorgen können und statt der doppelt so teuren Bahnfahrt sich ein doppelt so schnelles Fluggefährt ergattert. Kleines Übel: auch der Mobb fliegt mit. So begegnet man Mitfünfzigerinen die vier verschiedene Farben in ihren Haaren zur Schau tragen, ihre fetten braungebrannten und von Solarium gefälteten Füße durch die Sandalenriemen gequetscht, steht sie schon lange Schlange, weil sie ja einen Fensterplatz will, unterhält sich mit ihrem Pendant in grün und lacht sich das Zahnfleisch frei. Herr K. trotz `Sicherheitsnummer` ( so nennt man die Boardingnummer neuerdings, wahrscheinlich um den Fluggästen eine Sicherheit vorzugaukeln, die es gar nicht gibt oder geben müsste) jenseits der dreißig, nicht alt ist und keine Kinder mit sich schleppt, und trotz der Tatsache, dass er sich nicht um einen Fensterplatz schert, bekommt eben solch einen. Und sogar eine ganze Sitzreihe für sich. Fünfzig Minuten später fällt er glücklich in die Arme seiner jungen Mutter, die sich für den lang ersehnten Augenblick des Wiedersehens für diesen Zwecke eigens eine Luxuslimousine gemietet hat und geschwind wie nie zuvor mit ihm in die heimatlichen Gefilden huscht.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
1 Kommentar:
sie hat dich mit ihrer freundin mercedez abgeholt? toll.
Kommentar veröffentlichen