Montag, Oktober 11, 2004
Die Qualle
Heute frueh beschloss ich wieder mein Sportprogramm aufzunehmen. Da ich bekanntemassen nicht faehig bin meine Fuesse insofern einzusetzen als dass sie in irgendeiner Weise belastet werden koennen, schlenderte ich den steinernen Weg von unserer Wohnung hinunter zum Bad. Vorbei an saftig gruenen Baeumen, der Rufe der Papageien lauschend, einige Schritte durch den Park, ein paar Treppen hinuntergehumpelt, erreichte ich letztlich die Pforte des alten viktorianischen Strandbades. Nach dem kleinen Steinbogen gleitete mein Blick ueber bunte Blumen, Statuen und Daecher des Bades hin zum Ozean und die schaeumende Gischt der Hochzeitskucheninsel. Geschwind ein paar weitere Stufen hinabgeschlaendert befand ich mich auf Meereshoehe und erblickt das etwa vierzig auf zwanzig Meter messende Becken, eingelassen in Beton. Doch ist von ebendiesem kaum noch etwas zu erahnen, haben sich im Laufe der Jahrzehnte doch mit den Meereswellen auch viele Muscheln und Sand eingefunden, die dem Bad einen ganz natuerlichen Charakter verleihen. Meine Habseligkeiten schnell auf einen der Felsbloecke gelegt, sprang ich in das eisige Nass, wohlgemerkt es war acht Uhr morgens und die Sonne stand noch nicht dermassen lange am Himmel als dass man von einer Erfrischung haette sprechen koennen. Und so schwamm ich meine Bahnen, gluecklich mal wieder meinen Koerper bewegen zu koennen, nach jedem Zug auf den Ozean blickend und von den ueberschwappenden Wellen vom Kurs abgebracht.Ich dachte immer in eben einem solchen Strandbad waere man sicher von allerlei wilden Tieren, bis ich beim Tauchen eine etwa tellergrosse Qualle erblickte, durchsichtig weisslich-rosa farben. Mein Herz begann gleich doppelt schnell zu schlagen, glaubte ich mich doch daran zu erinnern, dass allerlei Quallen verheerende Qualen bereiten und versuchte so schnell als moeglich aus dem Wasser zu klettern. Dem Oberaufseher des Strandbades den erstaunlichen Fund berichtet, bekam ich nur ein muedes Laecheln entgegengebracht mit der Aussage, gestern sei eine Blaue im Wasser gewesen. Don’t worry.Wie auch immer, ich machte es mir dann auf den das Wasserbasin umfassenden Felsen gemuetlich, um meine taegliche Sonnenspende entgegen zu nehmen
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