Montag, September 18, 2006

Rotes Windlicht

Vor ein paar Wochen war ich mit Freunden im Café, darunter das wunderschöne Fräulein Fränzi. Und aus dem nichts heraus kam eine junge Dame mit einer aus einer Papierserviette gebastelten Blume in der Hand auf ebenjenes Fräulein zu, übergab ihr die Blume und murmelte was von sie sei eine tolle Frau. Danach verließ sie das Ambiente. Alle gebannt von der spontanen Aktion und der ehrlichen unschuldigen Sympathiebekundung hielten den Atem an und wussten nicht recht mit der Situation umzugehen bis jemand anfing zu schmunzeln und der Nächste zu Lachen. Das Lachen war allerdings nicht böse gemeint, es war mehr der Auflösung der Stille verschuldet. Im Nachhinein tat es mir leid, dass wir nicht still blieben, vielleicht hat sie es beim Verlassen des Cafés gehört und traut sich nie mehr wieder Fremden Komplimente zu machen.

Ein ruhiger Hinterhof eines Neustädter Lokals, Dunkelheit legt sich über den Abend, ein Kellner verteilt bunte Lichter auf den Tischen, auf jeden genau eines. Als er an den Tisch mit der Gesellschaft worunter sich Herr K. befindet trifft, stellt er ein gelbes Lichtlein zwischen die Gläser, nimmt ein weiteres, streckt es Herrn K. entgegen, schaut ihm in die Augen und seine Lippen formen die Worte „Und wenn ich Ihnen das Rote geben darf…“. Herr K. nimmt es behände an sich, bedankt sich, errötet innerlich und philosophiert mit seiner Tischrunde weiter über japanische Vergnügungsparks mit deutschen Originalnachbauten.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

du neudeutscher schriftsteller, du. wie romantisch.

tja. wollte er nun das letzte übrige windlicht loswerden und gab es dir um es nicht einem mädchen zu geben. oder hatte er alles geplant und unten bei den toiletten auf dich gewartet? man weiss es einfach nicht.

Herr K. hat gesagt…

also es war nicht das letzte, der hatte noch andere auf seinem tablett, welche, die nicht rot waren. das weiß ich genau.